Roxy kam als Winzling mit ihren 6 Geschwistern in unser Partnertierheim Siofok/Ungarn und begann dort den Start in ihr noch junges Leben. Die Welpen wurden ohne Mutter mit ca. 4 Wochen gefunden und liebevoll mit der Flasche aufgezogen. 

Aus den kleinen Welpen wurden wunderschöne Teenager und warteten endlich auf ihre Chance. Da Roxy fast 5 Monate ausschließlich in einer Welpengruppe im Tierheim gelebt hat und fast nur ihre Pflegerinnen um sich hatte, zeigten sich die ein oder anderen Defizite bei ihr. 

Eigentlich bereits vermittelt, war Roxy in ihrem neuen Zuhause so geschockt, dass man ihr dort den Streß nicht zumuten wollte und so kam sie in eine erfahrene Pflegestelle mit 5 Hunden, die Roxy hilfreich zur Seite stehen sollten. Schnell fügte sie sich in die Gruppe ein, fuhr anstandslos im Auto mit und war auch auf den Spaziergängen immer mit der Nase am Boden dabei. 

Sie lernte viele neue Dinge und dann kam letztendlich doch der Tag, an dem es hieß:“Roxy ist vermittelt.“

Für die junge Dame begann nun der Ernst des Lebens. Nicht nur, dass sie Abschied von ihrer Pflegestelle nehmen musste, sie musste sich nun mit einer neuen Umgebung vertraut machen und ihre neue Familie kennenlernen. Doch Roxy zeigte sich als gelehrige Schülerin und fuhr auch wie von der Pflegestelle vorhergesagt, brav im Auto zu ihrem ersten Spaziergang mit ihrer Familie. Sie lernte die Familienschafe kennen und erkundete den Wald, der nun zu ihrem Leben dazugehören sollte. 

Ihr ganzes Vertrauen und ihre Zuneigung hat sie nun auf ihre neue Besitzerin gelegt. Die Oma der Familie ist im Ranking auf Platz 2, da sie ihr das Futter gibt und wenn Roxy entspannt und gut aufgelegt ist, folgt sie einfachen Kommandos von Oma und lässt sich streicheln. Die Brüder werden akzeptiert und der Onkel wird aufmerksam beobachtet. Soviel zur Rudeleinteilung! 

Begegnungen mit dem Wasser, zunächst bei Spaziergängen am Bach, waren gar kein Problem, da sie das bereits aus der Pflegestelle kannte. Interessanter war es da schon am See, als sie feststellen musste, dass im Wasser plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen war. Diesen Überlebenskampf nahm sie mutig auf, da ihr Vertrauen zu ihrer Besitzerin schon sehr stark war. Mittlerweile springt sie freudig mit ins Wasser, das allerdings nicht unbedingt ein kalter Gebirgssee sein muss. Am Ende des Sommers gab es somit viele schöne Badeerlebnisse. 

Bei vielen Spaziergängen und Wanderungen im hügeligen, bzw. bergigen Allgäu wurde bald klar, daß Roxy noch keine Erfahrungen mit wilder Natur gesammelt hatte. Der Hundeteenager hatte anfangs leichte Koordinationsprobleme mit ihren langen Beinen in steinigen oder wurzligen Hanglagen. Man hatte auch den Eindruck, daß sie wie eine pubertierende Jugendliche frägt, ob man denn jetzt wirklich auf einem steilen Weg gehen muss. Mittlerweile geht das problemlos und die Dame muss nicht mehr getragen werden. 

Roxy wird nur als ganz liebe, gutgelaunte Begleiterin beschrieben, die schon viel gelernt hat, auch wenn sie einige Dinge immer noch ganz gerne hinterfrägt. Sogar auf die Baustelle wird sie mitgenommen und lässt sich brav ablegen und alles ist gut, solange sie ihre geliebte Besitzerin im Auge behalten kann. Wenn sie doch einmal zu Hause bleiben muss, hat sie meist keine Sprechstunde und verzieht sich ins Schlafzimmer wie Dornröschen, um erst wieder zum Leben zu erwachen, wenn der Mensch zur Türe hereinkommt, für den Roxy alles tut. 

Ob sie jemals aufhören wird Kommandos zu hinterfragen? Das kann niemand beantworten. Doch das spielt auch keine große Rolle, denn Roxy hat alle Zeit der Welt sich zu entwickeln und ist ein ganz normales Familienmitglied geworden. Nicht mehr und nicht weniger.