Alle Jahre wieder….…..gibt es eine Weihnachtsfahrt! Und die Weihnachtsfahrt ist immer etwas Besonderes für uns, zum einen der Abschluss eines Vermittlungsjahres mit einem kleinen Rückblick. Auf der anderen Seite sind die Winterfahrten auch gefürchtet, im Tierheim kann es bitter kalt sein, nach dem Rundgang ist man tiefgefroren, und die frierenden Hunde, die der Kälte nicht entfliehen können, tun dem Besucher noch mehr leid als unter sommerlichen Wetterbedingungen. Das ganze Umfeld kann sehr trist, grau, nasskalt und deprimierend sein, die Tage sind kurz…..von daher beginnt die Fahrt zwar wie immer am Freitag, aber mit gemischten Gefühlen – was erwartet uns in Siofok?

Der Vereinstransporter hatte in der Woche noch einen frischen TÜV bekommen, erfreulicherweise ohne größere Reparaturen – lediglich die Spurstangenköpfe mussten gewechselt werden. Der Lagerkeller war proppenvoll mit Spenden aus verschiedenen Quellen, so wartete eine Palette Trocken- und Nassfutter aus dem Tierschutzshop, sowie zahlreiche Spenden von anderen Unterstützern aufs Verladen. Nach knapp einer Stunde Geschleppe und Gestaple war der Trafic bis unters Dach voll, und es konnte losgehen. Bis auf einen spektakulären Beginn – ein brennender Flixbus auf dem Mittleren Ring, Totalsperre, aber niemand verletzt – kamen wir sehr schnell durch, kein Stau bei Wien, und waren schon kurz nach 5 in Siofok. Nach Bezug des Pensionszimmers wartete schon der kleine Weihnachtsmarkt unter dem Siofoker Wasserturm auf uns, mit kräftigem Forralt Bor (Glühwein, das sind die wenigen Worte Ungarisch, die schnell gelernt sind), oder dem sehr leckeren Kürtőskalács – Baumstriezel, über dem Holzkohlenfeuer gebacken. Sehr weihnachtlich ist es nicht, eine Rockband spielt, aber fröhliche Stimmung. Wir sind glücklich, hier zu sein, und dankbar für eine problemlose Fahrt.

Am Morgen nach dem Frühstück gehen wir noch das Auto für die Rückfahrt tanken, um halb Elf sind wir im Tierheim angemeldet. Dort werden wir auch schon erwartet, ganz vorne am Zaun steht der Vizla-Opa Roy, der seinen Lebensabend im Tierheim verbringen darf. Er ist ziemlich tattrig und wacklig auf den Beinen, scheint aber noch jede Minute seines Lebens zu genießen und fordert nachdringlich Streicheleinheiten ein. Die Tierheimleiterin Zsuzsi holt noch ein paar Welpen, die gleich wild durchs Gelände toben. Dazwischen die Eisbärin Alya, und Borzi.

Es ist zwar trist und grau, aber trocken und nicht zu kalt. Das Tierheim ist sehr voll, viele Welpen, die teilweise die Nacht draußen verbringen müssen weil es nicht genügend Plätze im Warmen drinnen gibt. Glücklicherweise blieb das Tierheim bisher von einer Parvovirose Epidemie, die oft während dieser Zeit auftreten kann, verschont. Es gibt einige Neuankömmlinge, die noch darauf warten, über unsere Website hoffentlich bald Interessenten zu finden. Aber auch die langjährigen Insassen hoffen immer noch auf einen Platz. Die vielen Welpen haben es sicher leichter – 4 dürfen mit uns mitfahren – aber vor allem die Senioren oder Hunde mit Gesundheitsproblemen wie Pam und Mogyi würden sich sehr ein warmes Körbchen in einem neuen Zuhause wünschen.

Jetzt geht es ans Ausladen, dank vieler helfender Hände – derzeit gibt es 8 Mitarbeiter im Tierheim – sind die Decken und Futterspenden schnell verstaut. Vor allem Spezial- und Welpenfutter wird immer benötigt. Traditionell gibt es auch ein kleines Geschenk der Hundehilfe Marika an die Mitarbeiter des Tierheims, als kleine Anerkennung für die geleistete schwere Arbeit im zurückliegenden Jahr.

Nach dem Rundgang dürfen wir uns im Büro aufwärmen, wie immer werden wir mit Kaffee und Tee bewirtet. Die Papiere für die Mitreisenden mit Impfpässen sind bereits vorbereitet, und wir übergeben insgesamt 1.400 Euro für die Hunde und als Spende für das Tierheim. Als krönenden Abschluss haben wir diesmal noch eine Drohne dabei und machen ein paar Luftaufnahmen des Tierheims. Danach geht es heim in die Pension, duschen, umziehen und aufwärmen.

 

Um 7:30 am Sonntag haben wir uns zur Abfahrt angemeldet, um noch vor Einbruch der Dunkelheit zur Übergabe in München zurück zu sein. Die Hunde sind schnell verladen, Bella, die schöne junge Vizla-Dame, und die vier Welpen Zsolti, Bosco, Rose und Emil. Mit den besten Wünschen für ein schönes Weihnachten verabschieden wir uns von Zsuzsi – für unsere Vorsitzende Alina wird es die letzte Fahrt für eine Weile, erst wenn das Baby groß genug ist, um mit dem Papa zuhause zu bleiben, wird sie wieder fahren…

Die Rückfahrt verläuft genauso problemlos wie die Hinfahrt, bis auf eine ungeplante Boxenputzaktion gleich kurz hinter Siofok. Einer der Welpen hatte es wohl vor Aufregung nicht aushalten können…. Die schöne Bella steigt im Hundeparadies Stephanskirchen aus, um dort auf einer Pflegestelle auf ihre endgültigen Besitzer zu warten. Die restliche Besatzung fährt noch weiter mit uns nach München, wo die Pflegestellen auf sie warten. Geschafft aber zufrieden wird der Vereinsbus geparkt – ein erfolgreiches Ende der Weihnachtsfahrt. Fünf Fahrten waren es dieses Jahr, viele Hundert Kilo Spenden wurden Richtung Ungarn und einige Dutzend Passagiere Richtung Deutschland transportiert.

Allen Mitgliedern, Adoptanten, Unterstützern, Freunden und Interessenten der Hundehilfe Marika wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!