Die Zeit vergeht – gefühlt waren wir erst vor wenigen Wochen in Ungarn, genauer besehen sind es schon fast 3 Monate, die letzte Fahrt war im Dezember 2018. Woran aber sofort zu erkennen ist, dass eine Fahrt überfällig ist, ist der Spendenberg in den diversen Sammelstellen des Vereins, in Kellern, Schuppen und Garagen.

Erfreulicherweise haben wir über die verschiedenen Quellen wie den Tierschutzshop (www.tierschutz-shop.de), die Amazon-Wunschliste des Vereins oder Einzelspenden von Tierarztpraxen enorm viele qualitativ hochwertige Futter- und Medikamentenspenden erhalten. Außerdem hat ein befreundeter Verein eine ganze Wagenladung Decken abgeliefert – allen Spendern herzlichen Dank!

Zudem konnten in den ersten Wochen des Jahres 2019 bereits zahlreiche Hunde vermittelt werden. 9 Fellnasen sind bereits mit einem Transportunternehmen zu ihren neuen Besitzern gereist, aber 8 weitere warteten sehnsüchtig im Tierheim  auf die Reise nach Deutschland. 

So wurden am Wochenende zuvor bereits die Transportboxen vorbereitet und der Vereinstransporter mit Boxen, mehrere Hundert Kilo Futter und einige Kubikmeter Decken beladen. Die Tracespapiere für alle Hunde waren auch fertig somit stand der Abfahrt nichts entgegen.

Über Salzburg und Wien ging es problem- und nahezu staulos nach Siofok, und wir konnten ein Zimmer in unserer wohlbekannten Pension beziehen. Nach einem kurzen Spaziergang ging es gleich ins Bett, denn der Samstag ist immer eng durchgetaktet, mit dem umfangreichen Rundgang durch das Tierheim, Aufbau und Sicherung der Transportboxen und diversem Papierkram. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war trocken und nicht zu kalt. Generell war der Winter gnädig mit dem Tierheim und seinen Bewohnern, denn es gab offenbar keine großen Schneemengen, lange Kälteperioden oder Schmelzwasserfluten wie in so manchem Jahr zuvor.

Der lange Rundgang brachte uns das bekannte gefühlsmäßige Auf und Ab. Neben einigen schönen Nachrichten wie Kandidaten, die sich positiv entwickelt haben, und den erfolgreichen Operationen von der Schäferhündin Lady, Labradormischlingshündin Fruszi und der wuscheligen Emmi, die durch unsere Spendenaktion mit ermöglicht wurden, gab es natürlich auch Trauriges: die bekannten unvermittelbaren Langzeitinsassen, und dazu einige sehr aggressive Hunde, die der Tierheimleitung Sorgen bereiten. Außerdem gibt es wieder sehr viele Welpen, die zum Teil mit der Flasche großgezogen werden müssen. Erfreulich waren dagegen unsere 8 Passagiere für morgen, die frischgewaschen und frisiert in ihren Zwingern für die Abreise warteten  – manchmal scheint es, die Hunde würde ahnen, was ihnen bevorsteht!

Bei Kaffee und Kuchen konnten wir 2000 Euro für vermittelte Hunde und als Spende überreichen, ein große Hilfe für das Tierheim. Auch die Spenden, die zuvor mit der Hilfe aller Tierheimmitarbeitern aus dem Transporter entladen wurden, werden immer dringend gebraucht.

Müde von den vielen Eindrücken kehren wir in unser Quartier zurück, und packen schon mal unsere Sachen denn am Sonntag geht es immer früh los – um 6:30 klingelt der Wecker, um 7:00 gibt es Frühstück, und um 7:30 sind wir im Tierheim angesagt. Alles lief wie am Schnürchen, die Hunde wurden einer nach dem anderen in die vorbereiteten Boxen verladen, und manche Träne der Tierheimmitarbeiter beim Abschied liebgewordener Schützlinge vergossen.

Eine genauso reibungslose Rückfahrt wie die Hinfahrt, obwohl Faschingsferien waren kein Stau, und wir waren bereits kurz nach 3 Uhr am Übergabeplatz in München. Die zukünftigen Besitzer und Pflegestellen waren schon da, und so konnte einer nach dem anderen aussteigen und in die Arme geschlossen werden. Sascha wurde kurzerhand gleich in Mango umgetauft (zwischenzeitlich heißt er aber Gustl…). Benny, Bütyi, Puszeli, Picur, Lady und Pam haben Pflegestellen bezogen wo sie auf den Besuch von Interessenten warten. Vega wurde auch freudig von seiner Familie empfangen.

Eine rundum erfolgreiche und reibungslose Fahrt – und der nächste Termin steht auch schon fest, Ende April geht es wieder los! Über Unterstützung freuen wir uns immer, sei es durch Sach- oder Geldspenden, oder auch über jeden freundlichen Kommentar.

Text: Martin Valk