Ein Welpe wird gefunden

Luke kam am 05. Dezember 2015 in die Obhut des Hundewaisenhaus in Tarnok bei Budapest. Einsam und verlassen wurde er in Papkeszi auf der Straße gefunden. Ein kleiner Ort, der zwar viele Handwerksberufe vereint und seine erste Erwähnung im Jahr 1082 fand, doch das spielt keine Rolle für einen Hundewelpen, der auch unter die Räder hätte kommen können. 

Und so nahm die traurige Routine unserer Kollegen in Tarnok ihren Lauf. Luke, der damlas noch Dark hieß, wurde dem Tierarzt vorgestellt, untersucht und auch auf einen Chip hin geprüft. Dass man keinen Chip fand, ist einfach so in Ungarn und selbst wenn, dann ist dieser meist nicht registriert. 

Auch nach einigen Tagen, als man Luke bereits versorgt und untergebracht hatte, meldete sich niemand, der ihn vermisste oder verzweifelt auf der Suche nach ihm war.

Nun nahm auch für uns als Verein alles den gewohnten Gang. Luke wurde unter seinem ursprünglichen Namen Dark in die Vermittlung aufgenommen und wir hofften, dass der Aufenthalt nicht von langer Dauer sein wird, da auch der Winter in Ungarn für die Hunde in den Zwingern nicht schön ist.

Es ist eher ein Kampf gegen Kälte, Schnee und Platzmangel, auch wenn die Hunde die Möglichkeit haben sich in einem Auslauf auszutoben und mit den Pflegern und Helfern zu spielen.

 

Es sind einfach viele Stunden hinter Gitter zu füllen und das ist es, was es für uns oft schwer macht, guten Mutes geduldig auf Anfragen zu warten. Doch für Luke sollte der Aufenthalt nicht von langer Dauer sein. Die ersehnte Anfrage kam und bei der Platzkontrolle war schnell klar, dass er perfekt zu seiner neuen Familie passen wird.

28. Februar 2016 – Abschied aus Ungarn

Schnell rückte die Februarfahrt nach Ungarn näher und am Sonntag, den 28. Februar 2016 bestiegen mit Luke noch 6 weitere Passagiere den Transporter, um in ein neues Leben zu starten. Noch lagen knapp 700km zwischen unseren Passagieren und ihren neuen Besitzern, doch das sollte sich bis zum Nachmittag ändern. 

Pünktlich rollte der Transporter auf das Gelände der Hundeschule, unseren Übergabeort, und die Transportboxen wurden endlich geöffnet. Für die Hunde und ihre Zweibeiner sollte nun ein neues Leben beginnen. Auch für Luke, der sich bestens gelaunt umsah und in Empfang genommen wurde. Noch lag eine Weiterfahrt in sein Zuhause vor ihm, doch das war letztendlich nur noch eine kleine und letzte Etappe. 

Nachrichten aus Luke`s Zuhause

Hocherfreut erhielten wir bald darauf Nachrichten aus seinem neuen Zuhause. Luke hatte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit eingewöhnt, war der Meinung, dass die Töpfe auf dem Herd auch seine seien, lief herum, als wäre er schon immer dort gewesen und genoß sichtlich sein neues Leben.

Doch einen Wermutstropfen gab es an der ganzen Sache. Luke hatte Demodexmilben. Für uns eine Katastrophe, denn genau das war nicht ersichtlich, als Luke Ungarn verließ. Doch Familie Michalke sah es eher so, dass er es bei ihnen schließlich besser hätte und auch vernünftig und medizinisch versorgt würde. 

Dennoch kein angenehmer Gedanke für uns einen solchen Hund vermittelt zu haben. Ersichtlich oder nicht. Es verging die Zeit und Luke schlug sich tapfer und geduldig. Seine Familie litt mit ihm mit und dann die erlösende Nachricht Wochen später, Luke hatte das Schlimmste überstanden. Wir und ebenso seine Familie atmeten auf.

Das Leben von Luke nimmt seinen Lauf

Mittlerweile ist aus dem kleinen Welpen ein stattlicher Hund mit 28 Kilo geworden. Mit gerade 15 Kilo und um einiges kleiner bezog Luke sein neues Zuhause im Februar. 

Doch nicht nur gewachsen ist Luke. Er hat viele Freundschaften geschlossen und ist auch derjenige, der deeskalierend bei Streitereien in der Welpengruppe eingreift. Luke ist ein Jedermann-Hund. Zu allen freundlich, offen und äußerst charmant. Er ist offen für Neues und besonders gerne nimmt er ausgiebige Bäder in Schlammpfützen, da ist er voll in seinem Element. 

Auch seinen ersten Urlaub in Niederbayern hat er vorbildlich absolviert und hatte keinerlei Probleme mit einer neuen Umgebung. Für ihn ist das ganze Leben ein Spiel, ein spannendes Abenteuer und das zusammen mit seiner Familie, die begeistert ist, wie gut er bereits hört und alles richtig machen möchte. 

Uns bleibt nur zu sagen:“ Alles Gute lieber Luke, Du hast es geschafft. Dein Leben begann auf der Straße und nun hast Du Deine eigene Familie, für die Du etwas Besonderes bist.“